Wasser- und Trinkwasseranalyse

Legionellen sind Bakterien, die sich bevorzugt im Warmwasser vermehren. Durch das Einatmen legionellenhaltiger Aerosole, zum Beispiel beim Duschen, können teilweise schwerwiegende Legionelleninfektionen beim Menschen verursacht werden.

Als Teil der Infektionsprävention gibt die Trinkwasserverordnung somit vor, bei welchen Wasserversorgungsanlagen Betreiber das Wasser ihrer Trinkwasserinstallation auf Legionellen untersuchen lassen müssen. Neben Mietobjekten sind auch öffentliche Einrichtungen betroffen.

Die Kulturmethode nach ISO 11731:2017-05 ist und bleibt für systemische Untersuchungen gemäß Trinkwasserverordnung (TrinkwV, in der aktuellen Fassung) derzeit das einzige zugelassene Verfahren für den Nachweis von Legionellen im Trinkwasser. Bei diesem Verfahren liegen die Ergebnisse jedoch frühestens nach 10 Tagen vor.

In besonderen Fällen (z.B. Überprüfung der Wirksamkeit von Sanierungsmaßnahmen, Erkrankungsfälle, u.v.m) ist es jedoch erforderlich, möglichst kurzfristig zu erfahren, ob in einer Hausinstallation oder an einer einzelnen Entnahmestelle (noch) vitale Legionellen nachweisbar sind.

Daher freuen wir uns Anlagenbetreibern in diesen Situationen als Eigenkontrolle (nicht-systemische Untersuchung gemäß TrinkwV) ein schnelleres und zuverlässiges real-time PCR-Screening als akkreditierte Analyse anbieten zu können. Hierbei können Legionella spp. sowie die klinisch relevanten Spezies Legionella pneumophila und L. pneumophila Serogruppe 1 qualitativ ermittelt werden. Die Ergebnisangabe erfolgt als positiv oder negativ für Legionella.

Besonderheit: Bei der Durchführung der Methode wird eine Lebend-Tot-Differenzierung durchgeführt. Im Gegensatz zu ähnlichen Verfahren werden bei unserer Methode alle beschädigten/nicht vermehrungsfähigen und abgestorbenen Legionellenzellen ausgeschlossen, so dass sich das ermittelte Ergebnis tatsächlich nur auf lebende und vermehrungsfähige Legionellenzellen bezieht!

Schwimm- und Badebecken werden zeitweise von vielen Menschen gleichzeitig aufgesucht. Die Badewasserqualität wird unter anderem von äußeren Eintragungen der Badegäste und durch die angewandte Aufbereitungstechnik beeinflusst. Damit der Kontakt mit dem Badewasser keine Schädigung der menschlichen Gesundheit zur Folge hat, müssen Betreiber öffentlicher Schwimm- und Badebecken gemäß DIN 19643 regelmäßige Überprüfungen der mikrobiologischen, chemischen und chemisch-physikalischen Wasserparameter vornehmen lassen. Darüber hinaus können auch Untersuchungen von zum Beispiel Füllwasser, Reinwasser oder Filtrat erforderlich sein.

Um überschüssige Wärme, z.B. aus industriellen Prozessen, Rechenzentren, Gebäuden mit Glasfassaden, etc. abzuführen, werden Verdunstungskühlanlagen oder auch Kühltürme eingesetzt. Im Kühlwasserkreislauf wird die Wärme durch Verdunstung von Wasser entzogen. Die Bedingungen in diesen Anlagen bieten, aufgrund der Temperaturen und des Nährstoffangebots, im Wasser und auf den Oberflächen der wasserführenden Teile günstige Vermehrungsbedingungen für Legionellen. In offenen Kühlwasserkreisläufen besteht ein enger Kontakt zwischen Umgebungsluft und Kreislaufwasser. Durch Fortluft mitgerissene legionellenhaltige Aerosole können sich über mehrere Kilometer im Umkreis einer Anlage verbreiten. Neben der Probenahme an Verdunstungskühlanlagen und Nassabscheidern führen wir mikrobiologische Untersuchungen dieses Nutzwassers durch.

Die inneren Wandungen der wasserführenden Systeme einer Dentaleinheit bieten vereinzelten Mikroorganismen die Möglichkeit sich festzusetzen, zu vermehren und Biofilme zu bilden. Durch Stagnation des eingespeisten Trinkwassers über Nacht oder am Wochenende kann sich dieser Effekt verstärken. Außerdem können hohe Raumtemperaturen das Wachstum dieser Mikroorganismen fördern.

Eine regelmäßige, mindestens jährliche, mikrobiologische Überprüfung der Betriebswasserqualität einer Dentaleinheiten ist Teil der allgemein anerkannten Prinzipien der Infektionsprävention zum Schutz der Patienten.